Heute möchten wir den Artikel “Die Geburt meiner Tochter war der schlimmste Tag meines Lebens” von Lena Högemann vorstellen, der am 14.03.2024 auf Krautreporter erschienen ist.
In diesem ergreifenden und schonungslosen Bericht teilt die Autorin Lena Högemann ihre traumatische Geburtserfahrung und deren jahrelange Nachwirkungen. Mit großer Offenheit und Ehrlichkeit schildert sie, wie sie im Kreißsaal Opfer von physischer und psychischer Gewalt wurde. Eingriffe wurden ohne ihre Zustimmung durchgeführt, ihre Privatsphäre verletzt und sie wurde mit der überwältigenden Situation alleine gelassen. Diese demütigende und entwürdigende Erfahrung hinterließ bei Högemann eine posttraumatische Belastungsstörung, mit der sie jahrelang zu kämpfen hatte.
Der Artikel lässt die Leser tief in die Verletzungen und Narben eintauchen, die eine traumatische Geburt bei einer Mutter hinterlassen kann. Högemann beschreibt, wie der Geburtstag ihrer Tochter jährlich ihr Trauma reaktiviert und eine komplexe Mischung aus Dankbarkeit und Beklemmung auslöst. Sie schildert ihre Bewältigungsstrategien wie Ablenkung, Bewegung und Beschäftigung, um dem tiefen emotionalen Schmerz zu begegnen.
Aber die Autorin bleibt nicht in der Rolle des Opfers verhaftet. Ihr Bericht ist eine aufrichtige und mutige Auseinandersetzung mit dem System der Geburtshilfe und ein Aufruf zu mehr Selbstbestimmung für Frauen. Sie fordert dazu auf, offen über Gewalt in der Geburtshilfe zu sprechen, andere Frauen zu warnen und sich für eine respektvollere Praxis einzusetzen.
Insgesamt bietet dieser Artikel einen zutiefst persönlichen und bewegenden Einblick in die psychologischen Ausmaße eines Geburtstraumas. Högemann schafft Bewusstsein für dieses oft tabuisierte Thema und ermutigt Frauen, ihre Stimmen zu erheben. Zugleich zeigt sie Wege auf, wie Betroffene mit der traumatischen Erfahrung umgehen und sich von ihr befreien können.
Laura Högemann hat auch ein Sachbuch mit dem Titel „So wollte ich mein Kind nicht zur Welt bringen! Was Frauen für eine selbstbestimmte Geburt wissen müssen“* veröffentlicht, welches am 14. März im Ullstein-Verlag erschienen ist. Darin erzählt sie ihre eigene Geschichte einer traumatischen und gewaltvollen ersten Geburt und einer selbstbestimmten starken zweiten Geburt. Zudem finden sich in dem Buch Interviews:
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