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“Guter Hoffnung sein” – geht das überhaupt noch?

Die Schwangerschaft ist eine Zeit, in der man wirklich guter Hoffnung sein sollte. Ich meine, ist es nicht ein absolutes Wunder, was da passiert? Sollte man nicht einfach nur feiern und laut in die Welt schreien können, wie unfassbar glücklich man ist und man es kaum begreifen kann, was da in einem passiert? Wir erschaffen Leben, wir spenden Leben …

Wow, einfach nur wow! Und doch erlebt es so ziemlich jede Schwangere, wie tief der Fall von Wolke 7 sein kann, wenn dann der erste oder nächste Standard-Arztbesuch dran ist. Denn dann geht es los, die Überwachung des Lebens, was da im Verborgenen in uns wächst. Die Vorgaben, wie es zu sein hat, was es tun oder zu lassen hat. Die Angst wird geschürt und Schluss ist mit naiver Vorfreude!

Lasst uns zurückfinden zur guten Hoffnung! Ich möchte dir heute zeigen, warum du guter Hoffnung sein kannst.

Die Natur irrt sich nie!

Es gibt diesen Satz: Die Natur irrt sich nie! Der passt, wie ich finde, wunderbar in die Zeit der Schwangerschaft und Geburt.

Schaut man sich nur mal all die Überwachungssysteme an, die entwickelt wurden, um den Fötus (nicht das Baby) im Mutterbauch so genau wie möglich beobachten zu können.

Das kann nicht im Sinne der Natur gewesen sein, sonst hätte sie uns wohl irgendwo ein Fenster eingebaut, damit wir ganz nach Bedarf hineinschauen können. Hat sie aber nicht! Das Baby wächst ganz im Verborgenen. Alleine die Mutter ist es, die in Kontakt mit ihm treten kann. Und später dann auch die Hebammen oder andere Personen, die von Außen z.B. die Kindslage ertasten können, mit einem Hörrohr (aus Holz!) die Herzschläge abhören können u.ä.

Thats it! Mehr ist von der Natur aus nicht möglich, in diesen heiligen Raum einzugreifen.

Doch das reicht uns heute nicht mehr. Wir wollen Sicherheit, wir wollen, dass uns jemand unsere Ängste nimmt (die er vielleicht zuvor erst in uns geweckt hat). Wir wollen eine GARANTIE!

Und wer kann uns die geben? In unserer Gesellschaft wird suggeriert, dass wir dies durch die Technik, die Ärzte und all den Diagnostika bekommen können, die heute schon pränatal (die Zeit der Schwangerschaft) möglich sind.

Doch ist das so? Bekomme ich am Ende vom Arzt ein Attest darüber, dass alles gut gehen wird? Dass wir zu 100 % gesund sind und die Geburt das schönste Erlebnis unseres Lebens werden wird? Ich jedenfalls habe ein solches Schreiben nicht erhalten.

Im Gegenteil. Bevor es auch nur irgendwelche Anzeichen für „ungesund“ gibt, werden alle möglichen Untersuchungen vorgenommen. Die Frage lautet wohl nicht mehr „Möchten Sie eine Nasenfaltenmessung machen“, sondern eher „Um wie viel Uhr hätten Sie Zeit für die Untersuchung?”. Für die Frau ist also klar, dass wohl jede diese Untersuchung macht. Es gibt ja keine Risiken und man ist danach einfach auf der sicheren Seite.

Doch was ist die Konsequenz einer solchen Untersuchung? Wie entscheide ich mich, wenn es doch ein wenig auffällig ist? Ob diese Auffälligkeit nun etwas zu bedeuten hat oder nicht, die gerade frische Mama (ja, jede Frau ist auch schon in der Schwangerschaft eine Mama!) wird vor eine für sie unmögliche Entscheidung gestellt: möchten Sie das VIELLEICHT behindert Kind austragen oder nicht?

Ganz ehrlich, ich möchte niemals in die Situation kommen, mir eine solche Frage stellen zu müssen und wünsche dies auch keinem anderen Paar.

Für uns war klar, es gibt keine Konsequenz nach einer solchen Untersuchung, also brauche ich sie nicht. Ich hätte mein Kind behalten, ohnehin. Wozu soll ich mich dann vielleicht unnötigerweise verunsichern lassen? Denn eines ist klar: Einen auffälligen Befund vergesse ich für den Rest der Schwangerschaft nicht mehr, auch wenn ich das Kind trotzdem bei mir begrüße. Die Angst und Zweifel begleiten mich von da an weiter. Und das spürt auch mein Kind. Es spürt, dass etwas nicht mit ihm in Ordnung ist, dass es nicht „bedingungslos“ angenommen wird.

Wenn Angst die Schwangerschaft beherrscht

Ein ganzes Leben mit behinderten Kind rauscht mit Bildern durch den Kopf der Schwangeren. Wahrscheinlich sogar schon bevor irgendwelche Ergebnisse vorliegen. Alleine der Gedanke, es könnte etwas nicht in Ordnung sein und die Untersuchung wird mir Sicherheit darüber geben, ob es so ist reicht dafür aus. Und dann die Erleichterung. Vielleicht merkt man jetzt erst in welcher Angst man ausgeharrt hat, wenn dann alles von einem fällt, weil der Arzt sagt, es sei alles in Ordnung.

Doch wie kann er das sagen? Hat er wirklich ALLES untersucht? Klar, er kann das, was die Pränataldiagnostik so hergibt, anwenden. Und trotzdem bleibt es dabei, dass dies doch nur einen Bruchteil an all den Möglichkeiten und Eventualitäten abdeckt, die es tatsächlich gibt. Ein Beispiel sind seelische und geistigen Beeinträchtigungen. Und dann bedenke man noch den nicht sehr seltenen Fall, dass die Diagnostik falsch liegt! Sowohl bei Positiv-, als auch bei Negativbefunden.

Für mich stellt sich also die Frage, wie möchte ich meine Schwangerschaft erleben? Denn, wenn sie wenigstens so lange wie möglich unbeschwert und angstfrei sein soll, muss ich noch mehr darauf achten, was von Außen kommt, als wenn ich mich gerne mit allen Risiken und möglichen Problemen beschäftigen möchte.

Es mag Frauen geben, die ganz unbeschwert ein Kind zur Welt brachten, das eine „Behinderung“ mit sich brachte (oder sagen wir lieber, eine Besonderheit!) und im ersten Moment sagen, sie hätten gerne vorher gewusst, was sie da erwartet.

Dazu kann ich nur sagen, dass es für den Bindungsaufbau zu dem Kind sicher sehr viel unbeschwerter war, diese Information erst dann zu bekommen, wann es auch von der Natur aus vorgesehen ist dies zu erfahren. So konnten Mutter und Kind eine unbelastete Zeit, mit bestimmt weniger Ängsten und Sorgen erleben, als wenn die Mutter sich hätte auf diese besondere Situation „vorbereiten“ können.

Es ist ohnehin schwierig sich auf all die Umstellungen, die ein Kind mit sich bringt, vorher „richtig“ vorzubereiten. Jedes Kind ist so individuell und zeigt, was es braucht, schon während der Schwangerschaft und natürlich, wenn es dann da ist. Sich darauf einlassen zu können, ist wohl das wichtigste, was man sich erarbeiten kann.

Und dies gelingt je leichter, desto besser und stabiler die Bindung zum Kind ist.

Andersherum gibt es sicher auch die Frauen, die es bereut haben, all die Informationen vorab über ihr Kind erfahren zu haben. Gerade, weil sie sich wenigstens eine unbeschwerte und leichte Schwangerschaft gewünscht haben. Vor allem, da man ja weiß, dass sich das Wohlbefinden in der Schwangerschaft auch positiv auf die Geburt auswirkt.

Wann immer wir also Angst unsere Entscheidungen treffen lassen, haben wir einen schlechten Ratgeber. Aus der Angst heraus handeln wir manchmal ganz gegen unsere Überzeugungen und Wünsche. Wahrscheinlich ist niemand während einer Schwangerschaft völlig angst- und sorgenfrei. Und das ist natürlich zu einem Stück weit normal. Wichtig ist, wie wir mit diesen Ängsten umgehen: ob wir sie noch schüren und mit passenden Bildern, Beispielen füttern, oder ob wir ihnen entgegentreten und sie zähmen. Lies dafür auch meinen Blog-Beitrag: 3 Tipps, die dir bei Ängsten vor der Geburt helfen.

Das ist so unglaublich wichtig für unser Erleben und unser Wohlbefinden.

Der Weg zurück nach Innen

Das Gefühl der guten Hoffnung kann mir also, wie wir gerade festgestellt haben, niemand geben. Ich muss es mir selbst geben!

Denn, sosehr ich mir auch alle Sicherheit wünsche, NIEMAND kann sagen, wie alles werden wird. Dafür ist das Leben viel zu komplex und vielschichtig.

Und daher kann man auch nicht alle Verantwortung an den Arzt abgegeben, denn das ist viel zu viel für ihn. Ich kann nicht von einem anderen Menschen erwarten, dass er genau weiß, wie es meinem Baby in mir geht und ihn für dessen Gesundheit verantwortlich machen.

Aus dieser Zwickmühle heraus entstehen eben die beschriebenen Diagnose-Versuche.

Um dem Wunsch nach Sicherheit für Mutter, aber oft auch für den Arzt entgegenzukommen. Doch am Ende bleibt es dabei, dass man für alles selbst die Verantwortung übernehmen muss, da man ja auch mit jeder Entscheidung selbst leben können muss. Ich muss also wieder zurück zu mir finden, in mein Inneres.

Ich muss lernen, mir zu vertrauen.

Was sagt mir mein Bauchgefühl, meine innere Stimme, wie es meinem Kind geht? Was brauchen mein Kind und ich WIRKLICH? Wie sehr kann ich auch in mein Kind vertrauen, dass es seinen Weg gehen wird?

Es ist für viele von uns ein gutes Stück Arbeit sich diese „gute Hoffnung“ wieder zurückzuholen oder sie erst gar nicht zu verlieren.

Und bitte versteht mich da nicht falsch. Wie ich schon oft erwähnt habe, bin ich kein „Feind“ der Medizin. Im Gegenteil, wann immer es wirklich NOTWENDIG und auch sinnvoll ist einzugreifen, sind wir doch alle dankbar für all die modernen Errungenschaften der Medizin. Doch aus Routine oder anderen zweckfreien Gründen sollte sie nicht in diesem so sensiblen Prozess von Schwangerschaft und Geburt eingreifen.

Und natürlich soll es jeder Frau freigestellt sein, wie viel sie davon in Anspruch nehmen möchte und wie viel nicht.

Auch ich habe bei unserem ersten Kind die Nackenfaltenmessung aus Unbedarftheit gemacht, obwohl klar war, dass das Ergebnis keine Folgen haben würde. Ich hatte unglaublich viele Ultraschalluntersuchungen in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, einfach, weil ich privat versichert bin und mich nicht gut informiert hatte.

Es geht nicht darum, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man vielleicht das ein oder andere genutzt hat, weil man es einfach brauchte, nicht besser wusste o.ä.

Es geht gerade darum, informiert zu sein und wirklich bei diesen Dingen nicht nur Kopf-, sondern auch Bauchentscheidungen zu treffen, mit denen man sich dann auch wirklich wohlfühlt. Die Angst einen nicht beherrschen zu lassen, sondern die Entscheidungen möglichst angstfrei aus „freiem Willen“ treffen zu können. Dafür brauche ich wieder die gute Verbindung zu mir und zu meinem Baby.

Ich wünsche jeder Schwangeren ganz  viel gute Hoffnung! 

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1 Kommentar zu „“Guter Hoffnung sein” – geht das überhaupt noch?“

  1. Pingback: Die Angst vor dem Schmerz - eine alte Freundin sagt “Hallo” | nestkinder - Psychologische Privatpraxis für frühe Bindung und Geburtstrauma

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