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Väter und peripartale psychische Erkrankungen: Das übersehene Elternteil?

Die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt eines Kindes sind nicht nur für Mütter eine besondere Phase, sondern auch für Väter. Eine kürzlich veröffentlichte Studie mit dem Titel “Väter und peripartale psychische Erkrankungen: Das übersehene Elternteil?” von Susan Garthus-Niegel und Sarah Kittel-Schneider, veröffentlicht in der Ausgabe 9/2023 des Fachmagazins “Der Nervenarzt”, wirft ein Licht auf die psychische Gesundheit von Vätern in dieser wichtigen Lebensphase.

Väter sind nicht immun gegen psychische Erkrankungen

Eine der herausragenden Erkenntnisse dieser Studie ist, dass auch Väter während der Schwangerschaft ihrer Partnerin und nach der Geburt psychische Erkrankungen entwickeln können. Der Übergang zur Vaterrolle ist eine bedeutende Veränderung im Leben eines Mannes, und diese Veränderung kann erstmalig zu einer psychischen Erkrankung führen oder eine bereits bestehende Erkrankung auslösen.

Häufige psychische Erkrankungen bei Vätern

Die Studie zeigt, dass peripartale Angststörungen und Depressionen bei Vätern relativ häufig auftreten, mit einer Prävalenz von etwa 5%. Diese Erkrankungen können das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Väter erheblich beeinträchtigen.

Aber nicht nur Angst und Depression sind ein Thema. Die Studie hebt auch hervor, dass andere psychische Störungen wie Zwangserkrankungen, Traumata durch die Geburt, posttraumatische Belastungsstörungen, bipolare Störungen und sogar psychotische Episoden bei Vätern in der Peripartalzeit vorkommen können.

Auswirkungen auf die Kinder

Die psychische Gesundheit der Eltern spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden ihrer Kinder. Die Studie zeigt, dass psychische Erkrankungen des Vaters sich negativ auf die Kinder auswirken können. Dies unterstreicht die Bedeutung der frühkindlichen Entwicklung und des familiären Umfelds.

Fehlende Unterstützung und Forschungsbedarf

Trotz der Relevanz dieser Thematik gibt es bisher kaum spezifische Screenings, Präventionsmaßnahmen oder Behandlungsangebote für betroffene Väter. Die Studie hebt hervor, dass dringend mehr Forschung notwendig ist, um das Verständnis für psychische Erkrankungen bei Vätern rund um die Geburt eines Kindes zu vertiefen und effektive Maßnahmen zu entwickeln.

Abschließende Gedanken

Die psychische Gesundheit von Vätern in der Peripartalzeit sollte mehr Aufmerksamkeit erhalten, da Väter eine wichtige Rolle für ihre Partnerinnen und Kinder spielen. Es ist von großer Bedeutung, dass die Gesellschaft und das Gesundheitswesen dieses Thema ernst nehmen und die erforderlichen Ressourcen bereitstellen, um die psychische Gesundheit von Vätern zu unterstützen.

Die Studie verdeutlicht auch, dass eine ganzheitliche Familienperspektive in der Forschung von entscheidender Bedeutung ist, da die psychische Gesundheit beider Elternteile untrennbar miteinander verbunden ist. Es ist an der Zeit, das Bewusstsein für die Herausforderungen, denen Väter in der Peripartalzeit gegenüberstehen, zu schärfen und Lösungen zu entwickeln, um ihre psychische Gesundheit zu fördern und damit auch das Wohlbefinden ihrer Familien.

Quelle

Garthus-Niegel, S., Kittel-Schneider, S. Väter und peripartale psychische Erkrankungen: Das übersehene Elternteil?. Nervenarzt 94, 779–785 (2023). https://doi.org/10.1007/s00115-023-01508-1

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